Die Geschichte der Romantischen Straße
Eine Straße als Aushängeschild
Man würde es heute als aktive Imagepflege bezeichnen, was die Erfinder der Romantischen Straße im Sinn hatten. Als 1950 die Ferienroute zwischen Würzburg und Füssen offiziell ins Leben gerufen wurde, sollte sie das Aushängeschild eines freundlichen Deutschlands sein, eines Deutschlands fernab von Hitler-Terror und Trümmerbergen. Eine an Kultur und Geschichte reiche Route, an der sich mittelalterliche Städte, Fachwerkhäuser, Schlösser, Burgen, sanfte Hügellandschaften und Weinberge reihen wie Perlen an einer Schnur. Eine Reise durch ein Land, das offen, freundlich und eng verbunden ist mit der europäischen Geschichte.
Amis on the Road
Es war ein in vielerlei Hinsicht mutiges Vorhaben, aber es ging auf: Amerikanische Soldaten waren die ersten, die auf der „Romantic Road“ Urlaub machten. Sie wollten ihren Familien zeigen, wo sie stationiert waren – und waren beeindruckt: von den mittelalterlichen Ensembles in Rothenburg und Dinkelsbühl, dem lieblichen Taubertal, dem Deutschordensschloss in Bad Mergentheim, der malerischen Landschaft im Pfaffenwinkel.
Reise mit Romantikgarantie
Keine andere der rund 200 deutschen Ferienstraßen würde so berühmt wie die 460 Kilometer lange Strecke vom Main bis zu den Alpen. Sie hat seit einigen Jahren einen Stammplatz unter den Top-Reisezielen ausländischer Besucher und Namensvetter in Brasilien, Südkorea und Japan.
Heute besuchen jährlich Millionen Menschen die Romantische Straße, die ihrem Namen auch als Radfern- und Weitwanderweg alle Ehre macht. Manche steuern nur einige Stationen an, manche stoppen in jedem der 29 Orte, bewundern die Herrgottskirche in Creglingen genauso wie die Wieskirche in Steingaden, genießen den Blick von der Burg in Wertheim genauso wie von der Marienbrücke auf Neuschwanstein, die Gärten in Rain genauso wie die Auenlandschaft um Wildsteig. Doch egal, wie lange man verweilt: Reichlich belohnt wird jeder, der sich hier auf die Reise begibt. Mit Kultur, Genuss – und natürlich Romantik in Reinform.