Das Renaissance-Rathaus – lebendiges Zentrum der Stadt
Der ursprüngliche gotische Bau des Bremer Rathauses, der Anfang des 15.Jh. errichtet wurde, erhielt durch Umbauten um die Wende vom 16. zum 17.Jh. seine heutige Gestalt mit den charakteristischen drei Giebeln und dem grün patinierten steilen Dach. Es ist Sitz des Bürgermeisters und des Senats.
In der oberen Rathaushalle findet alljährlich im Februar die Schaffermahlzeit statt, ein großes gesellschaftliches Ereignis, das es bereits seit 1545 regelmäßig gibt.
Im Keller des Rathauses befindet sich der Bremer Ratskeller, eine traditionelle Gaststätte, die durch Wilhelm Hauff und seine Novelle „Phantasien im Bremer Ratskeller“ auch zu literarischem Ruhm kam. Er ist der einer ältesten Weinkeller Deutschlands.
Nicht weit vom Rathaus erhebt sich der Roland, eine knapp 6m hohe Statue, die 1404 errichtet wurde. Roland, der Held des Rolandsliedes, galt als Repräsentant des Kaisers und stand für die der Stadt verliehenen Rechte und Freiheiten. Rathaus und Roland gehören seit 2004 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Ebenfalls nicht weit vom Rathaus erinnert ein modernes Denkmal an die vier berühmtesten Bremer: der Stadtmusikanten.
Handel und Herrschaft
Zwei Gebäude am Bremer Marktplatz stehen für den Handel und für die Regierung. Der Schütting wurde Mitte des 16.Jh. als Gildehaus der Bremer Kaufleute errichtet. Die frühesten Bauteile sind spätgotisch, doch im Gesamteindruck dominiert die Renaissance. Das prachtvolle Gebäude verdeutlicht, welch große Bedeutung den Kaufleuten in Bremen zukam. Seit 1849 ist der Schütting Sitz der Handelskammer Bremen.
Auch dort, wo heute das Haus der Bürgerschaft steht, hatte bis 1943 die Wirtschaft Vorrang, denn an dieser Stelle erhob sich die Börse, die bei einem Angriff weitgehend zerstört und nach dem Krieg abgerissen wurde.
Das moderne Haus der Bürgerschaft, dessen Pläne als Sieger aus einem Architekturwettbewerb hervorgingen, war nicht unumstritten. Vielen erschien die Glasfassade als zu modern für den Bremer Marktplatz, trotz der angedeuteten Giebel, die eine gewisse Verbindung mit den alten Giebelhäusern herstellen sollen. Hier hat die Bremische Bürgerschaft, das Landesparlament, ihren Sitz.
Lustiges Treiben am Bremer Marktplatz
Neben dem regelmäßig stattfindenden Wochenmarkt sind es v.a. zwei Veranstaltungen, bei denen es auf dem Bremer Marktplatz richtig rundgeht.
Zur Karnevalszeit findet hier seit 1986 der Bremer Samba-Karneval, Europas größter Samba-Karneval, statt. Während des Freimarkts, des großen Bremer Volksfestes, gibt es am Marktplatz einen Ableger davon, den Kleinen Freimarkt, u.a. mit einem Mittelaltermarkt.
In der Adventszeit sorgen mehr als 170 Buden und Stände beim Weihnachtsmarkt vor dem Alten Rathaus für festliche Stimmung.