Drei Siedlungen waren der AnfangLebendiges Mittelalter
Der Ort „Hliuni“ am Kalkberg mit der Burg, das Benediktinerkloster mit einer Siedlung sowie einem ergiebigen Salzstock darunter und der Ort „Modestorpe“ etwa einen Kilometer weiter östlich am Westufer der Ilmenau waren die Geburtsstätten für die politische und ökonomische Entwicklung der Stadt. Um diese Kerne entwickelte sich bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts die Stadt Lüneburg.
956 wurde Lüneburg erstmals als „Luniburc“ in einer Urkunde Otto I. erwähnt, in der er dem Benediktinerkloster St. Michael auf dem Kalkberg den Zoll aus dem Salzverkauf der Saline zusprach. Das damals rare Gut Salz machte Lüneburg reich und mächtig. Es verlieh der Stadt als Produktionsstätte Gewicht in der Hanse, dem Bund mächtiger und einflussreicher Kaufleute im norddeutschen Raum.
Schon 1363 strebte Lüneburg selbst die Mitgliedschaft in der Hanse an und bezahlte das „Eintrittsgeld“, aber erst 1371 trat die Stadt dem Handelsbund endgültig bei.
Zur gleichen Zeit lehnten sich die Lüneburger Bürger gegen ihres wegen seiner Grausamkeit bekannten Herzog Magnus Torquatus auf. Sie zerstörten die Burg auf dem Kalkberg und das eng mit den Fürsten verbundene St. Michaeliskloster. Nach heftigen Kämpfen verjagten sie schließlich den Herzog. Dadurch wurde Lüneburg nahezu selbstständig und als Mitglieder der Hanse sehr einflussreich.
Wall, Mauern und Graben bildeten die 1443 fertiggestellte Stadtbefestigung von Lüneburg. Die Stadt trug schwer an den entstandenen Schulden durch den Bau. Die sollten die reichen Besitzer der Siedepfannen, die Sülzprälaten (Sülfmeister), übernehmen, aber natürlich weigerten sich die meisten. Damit kam es zum Prälatenkrieg, in dem die Sülzprälaten zeitweise den Rat, vom Papst unterstützt, stellten. Doch die Bevölkerung und auch die befreundeten Handelsstädte wehrten sich. Am Ende wurde der alte Rat wieder eingesetzt.
Der blühende Handel verhalf Lüneburg zu immer größerem Reichtum. 14.000 Einwohner zählte Lüneburg damals. In der deutschen Geschichte zu damaliger Zeit eine Großsstadt.
Zum Ende des 16. Jahrhunderts bekam Lüneburg im Salzhandel immer stärkere Konkurrenz und der Handel ging merklich zurück. Der 30-jährige Krieg tat sein Übriges und stürzte die einst so reiche Stadt in Armut und wirtschaftliches Chaos. Nach dem Westfälischen Frieden 1648 verlor Lüneburg sämtliche Privilegien und wurde eine gewöhnliche herzogliche Landesstadt.
Durch Erbfolge fiel Lüneburg an das kurfürstliche Hannover und als das Napoleonische Herr Europa überrannte, wurde auch Lüneburg von französischen Truppen besetzt. 1810 fiel sie dann direkt an Frankreich und bildete den District Lüneburg im Departement Elbmündung.
Als rund 50 Jahre später die erste Bahnlinie eröffnet wurde begann in Lüneburg das Zeitalter der Eisenbahn und der Industrie. Die Stadt entwickelte sich zu einem Verkehrsknotenpunkt.
Nach 1918 gab es etwa 25.000 Einwohner in der Stadt – so viele wie nie zuvor in der Geschichte von Lüneburg. Die Saline wurde 1923 zu einer Aktiengesellschaft. Die Mehrheit der Aktien hielt die Stadt Lüneburg selbst.
Obwohl Lüneburg im zweiten Weltkrieg nach der der Machtübernahme der Nationalsozialisten zu einem Kasernenstandort ausgebaut wurde, bliebt die Stadt weitgehend vor Bombenangriffen verschont. So sind heute über 1.400 Baudenkmäler erhalten geblieben und liebevoll restauriert worden was Lüneburg zu einer wahren Perle unter den Hansestädten des Nordens macht.